Donnerstag, 2. April 2009

Wind Nordost, Startbahn null drei...

... so hätten wir gestern unsere Verspätung besingen können. Wegen starker Winde war die Startbahn West nichts nutzbar (was irgendwie bei der Durchsage des Piloten bei mir zu einem 80er Jahre Flashback geführt hat, denn die Proteste vor dem Bau hab ich damals sechsjährig ja auch schon mitbekommen), und daher konnten wir erst gegen 14 Uhr starten. Die Flugdauer war mit unter 8 Stunden recht kurz, allerdings hatten wir das Glück, im einzigen überhitzten Teil des Fliegers zu sitzen. Während also vor, hinter und neben uns die Leute frierend nach weiteren Decken verlangten, hätten wir uns gern nackig gemacht. Da das auf einem Flug in die USA nicht unbedingt zu den Dingen zählt, die man so unternehmen sollte, haben wir uns mit Spaziergängen durch den Flieger mit Abstechern zur Bordküche (und damit kalten Getränken) begnügt. Ansonsten war nach unseren Erfahrungen mit Delta und Continental Airlines der Lufthansa-Flug eine echte Offenbarung - ein guter Getränkeservice, alkoholische Getränke inklusive, gutes Essen und wirklich freundlicher Service. Vor dem Lunch hatte ich also einen Gin Tonic, beim Essen ein Bier und als Resultat hab ich nicht mal das Einsammeln der Tabletts mehr mitbekommen - nightynights, everybody. Es war zwar nur ein kurzes, dafür aber ein gutes Nickerchen, und mit dem Ausfüllen der Einreisedokumente, Dutyfree-Shopping, Marley&Me, einer Folge Two and a half men und Desperate Housewives war der Flug schnell vorüber. Und auch die jüdische Französin neben mir, die zu breit für den Mittelplatz, aber zu kurz für die Staufächer über uns war, sorgte für einige Kurzweil. *kicher* Eine vom Winde verwehte Landung in Newark später hieß es dann: Welcome to the United States of America.

Als besondere Überraschung fing uns kurz nach dem Gepäckband ein Mensch vom Zoll ab und fragte, ob wir Lebensmittel mitgebracht hätten. Wir verneinten, aber er schien uns nicht recht zu glauben. Etwas später am Zoll wussten wir dann auch, WAS er da auf unserer Deklaration notiert hatte: To the right please, luggage-check on line 15. Also nochmal anstellen, nochmal das Gepäck scannen lassen... was ein Glück, meine Schwägerin brauchte keine Salatkrönung dieses Mal und Schokolade und Gummibärchen, Labellos und Niveacreme dürfen problemlos mitgenommen werden. Bei der Salatkrönung bin ich mir immer unsicher. Leider hab ich verpasst zu fragen, ob man Fleischwurst irgendwie legal ins Land kriegt. DAS wäre mal ein Mitbringsel.

Nun, der Rest des Tages ist schnell erzählt - ab mit dem Fahrer durch's verregnete New Jersey, großes Hallo bei der Familie, Kuschelrunde mit dem Schweizer Sennen und dem mittlerweile blinden Rottweiler... ein paar Bud light, durchhalten bis 10 und nightynights. Ich wollte so gern Lost sehen, denn hier sind sie schon in der Mitte der fünften Staffel und ich habe es online verfolgt - aber mir fielen alle 5 Minuten die Augen zu und deshalb muss ich es doch wieder im Netz gucken. Dabei gab es im Kinoraum eine kleine Lostparty mit 5 Highschoolkids. Und einer Popcornmaschine. :)

Um 6 Uhr heute morgen war ich glockenwach und zum allerersten Mal ohne Jetlag-Kopfschmerz - und verbracht haben wir den Tag ziemlich typisch. Shopping, unglaublich gutes Sushi als Lunch bei Nikko, Kaffee zuhause mit Quatschen und Sonne... dann haben wir noch Megan beim Diskuswerfen und Kugelstoßen in der Schule beklatscht und die besten Cheeseburger ever gegessen.

Morgen früh geht es ab in ein Spa und ich glaube, das wird ziemlich lustig. Neben ein bisschen Gesichtshaarentfernung *auaaua* sind meine Schwägerin und ich für Pedi- und Maniküre eingetragen und schließlich werden wir uns in Papierunterwäsche braun sprühen lassen, um in Florida am Strand nicht versehentlich von Greenpeace ins Meer geschoben zu werden. D.h. braun ist man wohl erst nach 8 Stunden, vorher ist man orange. Ich kann jetzt nicht behaupten, dass ich nicht schon die Aussicht darauf sehr erheiternd finde. Ich werde natürlich Bilder machen. *hihihi* Aber was tut man nicht alles, um sich vom Hundehalter in ein Girlie zu verwandeln. Schließlich steht uns das Osteressen mit Familie Trump noch bevor. :)

Von zuhause gibt es bisher nur beruhigende Nachrichten. Kalle benimmt sich scheinbar ausreichend nett, so dass er nicht Gefahr läuft, an der nächsten Raststätte ausgesetzt zu werden. Aber das Doggie Easter Camp geht ja noch eine Weile. :)

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