Samstag, 27. Dezember 2008

Christmas is over...

19 Uhr abends am zweiten Weihnachtstag, der hier nicht gefeiert wird. Stattdessen waren wir in einer riesigen mall shoppen und ich hab nun zwei bequeme Jacken und Hosen und schon mal eine Bluse, für den Fall, dass ich im Januar mit dem Fahrdienst anfangen kann. Schuhe brauche ich noch und da bin ich völlig überfordert, weil ich ja keine mit Absatz nehmen kann, alles andere aber komisch finde. Nun ja. Wird sich finden. Gestartet haben wir die Shoppingtour in einem Grillrestaurant,wo sich wieder mal bewahrheitet hat, dass diese Familie aus lauter kleinen Schweinchen besteht, denn wir hatten 120 Chickenwings, Ribs und Popcorn-Shrimp (was frittierte Shrimps sind) und dazu Limo und Bier. Ich sollte mir das doch nochmal überlegen mit dem Herziehen... wahrscheinlich verwandle ich mich innerhalb von 3 Monaten in den typischen Amerikaner. Wobei der typische New Yorker ja doch noch eher andere Maße hat, das könnte mich hoffen lassen.

Wo war ich nach dem letzten Bericht? Ach ja - 23.12. abends. Während die Lenz-Brothers sich mit anderen Kerlen in einer Bar getroffen haben, waren Nita und ich mit dem Kirchenchor proben. Chor wird übrigens "Quaier" ausgesprochen, was sich sehr witzig spricht und was ich laufend vergesse. Auf alle Fälle war der überraschend junge Chorleiter sehr begeistert, dass ich Noten lesen kann, und hat mich ohne einen Piep von mir zu hören gleich zu den zwei Auftritten an Weihnachten eingeladen. Außerdem hat er einmal "verdammt" gesagt, war ziemlich gemein zu den älteren Chormitgliedern und ich bin mir ziemlich sicher, dass er schwul ist - irgendwie hatte ich mir das anders vorgestellt in einer katholischen Kirche. Aber egal. Ich hab also versucht, gleichzeitig Noten zu lesen und Text und das ganze zu verbinden, was merkwürdigerweise ganz gut geklappt hat. Um halb 10 waren wir fertig und zur selben Zeit klingelte auch das "Cellphone", wie Handys hier heißen. Dass mein Schwager nicht mehr gemerkt hat, dass ich am Telefon war und nicht seine Frau, ließ uns einiges ahnen :D nun, decken wir den Mantel des weihnachtlichen Schweigens über den - recht kurzen - Rest des Abends. *gg*

Der heilige Abend, Christmas-Eve, begann mit einer schnellen Einkaufstour im örtlichen Supermarkt. Da es dort keine Fleischrouladen, aber Beinscheiben gab, entschied ich mich für Schmorfleisch mit Rosenkphl und Kartoffelklößen. Moment. Klöße? Ohne Hengstenbergs Fertigteig, ohne Pfannis Halb und Halb? Immerhin gab es im Wal-Mart ein Stückchen weiter Schnellkochtöpfe, beim Fleisch war ich mir daher sicher, dass es was werden würde, nach einer intensiveren Suche hatte ich nämlich auch mein Suppengemüse inklusive Knollensellerie zusammen. Fröhlichen Mutes, mit Weihnachtsliedern im CD-Player und lecker Warsteiner, begannen gegen 13 Uhr die Essensvorbereitungen. Meine Schwägerin kochte für Weihnachten, ich für den heiligen Abend. To make a long story short: Das Fleisch war supi, der Rosenkohl in weißer Sauce ebenfalls, die Klöße ein Desaster. Ich hab einen Pott Kartoffeln geschält, 1/3 davon zu etwas weicherem Kartoffelbrei verkocht, 2/3 gerieben, ausgedrückt wie ein Elch, die Stärke aus dem Wasser wieder zugegeben... nun ja. Sie sind halb zerkocht und halb roh geblieben, so what - wir hatten genug Brot gekauft. :)) Danach durfte jeder ein Geschenk auspacken und wir haben eine Tasche voller kleiner Helfer zum Golfspielen gekriegt. Ich weiß noch nicht genau, ob wir damit wie die Profis oder wie die Deppen aussehen werden. *hihihi*

Nita und ich mussten uns schließlich langsam für die Mitternachtsmesse in Schale schmeißen, denn der Chor traf sich eine Stunde vorher. Nach einem leichten Warmsingen wurde die Schale dann unnütz, denn der Chor kleidete sich in einheitlich grünen Roben, in denen man ziemlich lecker schwitzte. Um 23.30Uhr ging es los mit ersten Liedern, während sich die Kirche langsam füllte. Und wir waren nicht so schlecht wie in der Probe... es war schön, dort zu singen und die Messe mitzufeiern. Der irische Pfarrer hat eine Weihnachtsgeschichte erzählt und alles war sehr feierlich, wenn auch ungewohnt in einer anderen Sprache (an der Eucharistie hab ich auch nicht teilgenommen und JA, die Vorsätze für's neue Jahr sind: Abnehmen!).



Um halb 2 waren wir schließlich alle wieder glücklich daheim und müde. Mein linker Fuß fand den getapten Zeh in hohen Stiefeln auch nicht wirklich erquicklich.


Und dann: Christmas-day! Das ist schnell erzählt. Morgens waren Nita und ich wieder singen, danach ging es an die Geschenke. Jippieh, nun hab ich eine Handtasche und ich mag sie! Ist bloß noch ungewohnt, nicht alles in die Taschen zu stopfen. Zu Mittag gab es Kürbissuppe und Käse und Pie. Unserem ältesten Neffen haben wir ein Feuerzangenbowlen-Set mitgebracht, was einem ordentlichen Test unterzogen wurde. Danach waren wir erstmal fertig für eine Runde Couch, außerdem hat mein linkes Bein ziemlich weh getan. Gegen 6 starteten die Brüder Lenz dann die zweite Runde Riesenfritteuse mit dem Truthahn, unsere Nichte und ich deckten den Tisch, meine Schwägerin bereitete unzählige Beilagen zu... kennt jemand den Film "Schöne Bescherung" mit Chevy Chase? Wenn der Truthahn angeschnitten wird und es macht "puff" und nichts bleibt als die Hülle? Nun... 7 Minuten pro Pfund Truthahn in einer Riesenfritteuse ist vielleicht doch zu viel. Würde ich allerdings auf eine Himalaya-Expeditio starten: Als schmackhaftes Trockenfleisch sicher zu empfehlen. *ggg* Das hat mich für meine verpatzten Klöße doch sehr entschädigt! Gemeinsamer Familien-Küchenputz und die alten Leute mussten ins Bett. Also wir.

Sorry dass es wieder kaum Bilder gab - aber heute hat mir mein Schwager einen Auflader besorgt. Ich werde also eeendlich die Alpha rausholen können!

PS: Nach zwei Tagen ohne Internet geht der Bericht leider erst heute raus und ich bin etwas in Verzug...

Keine Kommentare: