Samstag, 15. Mai 2010

Social networking...

... ist manchmal schon was feines.

Zum Beispiel, wenn einem kurz vor der Haustür ein Hund fast ins Auto läuft. Ein paar schmeichelnde Worte später und ich durfte auf die Anhänger am Halsband schauen. Eine Adresse aus dem Kreis Kusel, keine Telefonnummer, aber immerhin ein Name: Coco.



Coco sah aus wie ein Pointer mit irgendwas, würde ich sagen, war sehr nett und Michel meinte nur, "so einen Hund hab ich mir schon immer gewünscht". :)

Sie hatte zudem eine ID-Marke, die allerdings aus Amerika kam, und eine "Rabies"-Impfung von 2009. Vielleicht von der airbase? Die Adresse ließ sich nicht ergoogeln, aber ein Haus weiter war aufgeführt. Schnell angerufen - tatsächlich hatten wir die Tante des Vermieters unserer gesuchten Adresse an der Strippe, und auch ihr Neffe war erreichbar! Leider waren die Leute verzogen, aber an einen Hund konnte er sich erinnern. "Der haarte immer so!" :) Amerikaner waren es und nun hatten wir auch einen Namen. Leider war sich der Neffe nicht sicher, wohin es die Halter verschlagen hatte, Sembach? Winnweiler? Göllheim? Aber die Telefonnummer eines Maklers konnte er uns noch nennen. Auch dieser war am Telefon sehr bemüht, konnte uns aber keine weiteren Hinweise geben. In der Zwischenzeit verschmähte Coco eine Portion Magnusson, lernte Kalle und Bhyi-Bo kennen und ließ sich anstandslos den Kragen shampoonieren, den hatte sie sich auf ihrem Ausflug nämlich fein parfümiert. Wir googelten weiter und fanden zwar immer noch keine Adresse, aber Einträge bei facebook und LinkedIn. Flugs zwei Nachrichten hinterlassen und dann die Freunde-Listen durchstöbert. Coco sah gut aus und war wohlgenährt, weit konnte sie nicht gelaufen sein.

71 Freunde später fanden wir jemanden in unserem Ort!! Leider nicht im Telefonbuch eingetragen... also deren Freunde auch noch schnell durchstöbert, vielleicht war jemand bekanntes dabei? Leider nein. Aber dass Coco bei uns wohnt, war fast schon sicher. Also lautete der Plan: Leine nehmen und von Coco durch den Ort führen lassen, und wenn sie allein nicht fündig wird, bei unserer Tourismus-Beauftragten klingeln, denn die wird sicher wissen, wo bei uns Amerikaner eingezogen sind. Wenn all dies nichts nützt - Polizei anrufen und Tierheim und Coco ein hübsches Bettchen bei uns machen.

Auf ging's also und der Rest ist schnell erzählt: Coco zog mal hier, mal da hin, dann mit energischem Zug zu einem uns bis dato unbekannten Häuschen, wo wir plötzlich hinter uns schon rufen hörten: "COCO!!! Uuuh girl, you're in big trouble now!" Ein glückliches Frauchen auf einem Fahrrad nahm ihren Hund in Empfang und erklärte, der Sohn habe das Tor aufgelassen. Sie bedankte sich und hoffte, Coco habe sich benommen ;)

Tja, und das Ende von der Geschichte: Eine Adresse an einem Halsband ist heutzutage manchmal weniger hilfreich als das social network. Man muss sich da ja nicht völlig nackig machen... ein paar Infos haben gereicht. Vielleicht sollte ich meine Abneigung gegen wkw, facebook und Co also mal begraben.

3 Kommentare:

BamBams Frauchen hat gesagt…

So ein hübscher Fund. Telefon-Nummer am Halsband find ich immer noch am allerbesten.

Facebook? Da triffst du uns. Willst du das wirklich? Überleg dir das gut. *lol*

violett hat gesagt…

Ein schöner Hund!
Er hätte doch gut in Eure Meute gepasst? Drei sind eindeutig zu wenig *lach*

Respekt für die Mühe, die Ihr Euch gemacht habt, das Frauchen zu finden.

Christina hat gesagt…

ach was. Coco hat sich ja selbst nach Hause getrailt. :-)
Gutes Hundchen! Wobei sich so ein Neuzugang bei Euch bestimmt gut gemacht hätte...