Sonntag, 20. Dezember 2009

Here we are again...

... in den Bergen New Yorks, genauer im Skigebiet Catskill, noch genauer am Fuße des Hunter Mountain. Während Kalle sein gewohntes Aufbewahrungscamp bezogen hat, verbringen Peggy und Bhyi-Bo das Weihnachtsfest rund um Koblenz.

Was gibt es bisher zu sagen? Es ist KALT!! Solltet ihr was vom Blizzard gehört haben und gestrichenen Flügen, wir sind dem noch entkommen. Heute geht es aber zurück nach New Jersey und ich bin gespannt, wie die Straßen wohl aussehen.

Die Nacht vor dem Abflug war wie immer kurz, der Flug diesmal allerdings auch. Wir hatten das seltene Glück, mit Rückenwind in etwas über 7 Stunden Newark zu erreichen. Im Flughafen erheiterte mich eine französische Ansage, die bekannt gab, dass alle Passagiere mit Flug LH4xxx sich zum Gate begeben sollten. Auf französisch hört sich L - H - 4 wie an? "Ell - Asch - Katt" - man spreche es laut aus und verstehe mein Amusement.

Immigration und Zoll haben wir diesmal ohne besondere Vorkommnisse hinter und gebracht, wobei Michel mit seiner Vielfliegerei langsam auffällig und genauer ausgefragt wird, was er im Land macht, wen er so besuchen wird und wen er denn so kennt. Die Fahrt in die Stadt wie immer beeindruckend und beim Warten auf unseren Neffen, mit dem wir zum Dinner verabredet waren und in dessen Appartement wir übernachten wollten, haben wir in einem Diner schon mal den ersten Cheeseburger geteilt. Yummy delicious, aber nichts gegen das Dinner, das uns erwartete.

Schlau machen sie es ja bei momofuku ko. Eine Reservierung der 12 möglichen Plätze ist nur online morgens um 10 Uhr möglich, genau eine Woche vor dem erhofften Termin. Da werden einige F5-Tasten gequält... unser Neffe jedenfalls hat es geschafft. Danach ist es etwas schwierig, das "Restaurant" zu finden. Oder wer würde hier Essen mit zwei Michelin-Sternchen erwarten?



Gäste werden hier zeitversetzt einbestellt und wir waren die ersten. Man zeigt seine ausgedruckte Reservierung vor und sollte auch seinen Führerschein dabei haben, um sich ausweisen zu können. Ganz wichtig: Pünktlich sein, sonst war es das mit der Reservierung. Und: Keine Fotos machen, sonst... genau, war es das mit dem Essen. Es gibt also leider keine Fotos von den zehn Gängen, die direkt vor uns zubereitet und serviert wurden. Es gibt auch kein Menü - gegessen wird, was auf den Tisch kommt. Aber da darf man David Chang vollends vertrauen. Als Michel eine Pipipause eingelegt hat auf einer Toilette mit einem großen Regal voller exklusiver Kochbücher, wurde die Zubereitung eines Ganges für uns gestoppt, bis er wieder da war. Alles ist minutiös geplant, manche Gänge wie handgemachte Ravioli mit Ochsenschwanzsuppe werden erst auf der Theke vollendet, andere stehen eine ganze Weile servierfertig eine Armlänge von einem weg, weil sich wohl einiges an Aromen erst entfalten muss. Leider befindet man sich nach kurzer Zeit in einem kleinen Rausch, so dass ich nicht von allem berichten kann. Absolut präsent ist mit aber der Geschmack von Fenchelstreifen als Suppeneinlage, Saibling auf Mini-Blumenkohlröschen mit einem Wasserkastanienschaum und einer halben Entenbrust, die ich bisher noch nicht besser gegessen habe, da die Hautseite so dünn und knusprig zusammengeschmurgelt war, während das Fleisch in einem zarten Rosé auf der Zunge zerging. Wie dies in einer Garzeit hinzukriegen ist, wird uns wohl leider ewig ein Geheimnis bleiben. Momofuku kos Aushängeschild und der Gang, auf den Eingeweihte trippelnd warten, ist allerdings ein anderer und ich war leicht nervös - foie gras. Ich esse keine Leber. David Chang macht aber nicht einfach foie gras... er gibt Lychee- und Riesling-Gelee in eine tiefe Schüssel, streut gehackte und wahrscheinlich karamelisierte Pinienkerne darauf und lässt dann die gefrorene foie gras darüber raspeln. Taucht man seinen Löffel in diesen Schnee und nimmt von allem ein wenig, verschmilzt das ganze im Mund sofort zu einer Art Creme mit winzigen Knusperstückchen. Ich hatte gleichzeitig Angst und Vorfreude, den nächsten Löffel einzutauchen und zu probieren. Zum Schluss krönte ein Arrangement von Käsekuchen-Scheibchen in der Konsistenz von Ziegenkäse, aber überraschend fein-süß mit einem Kürbissorbet das Dinner und wir fielen verarmt, aber glücklich und trunken vor Aromen, Genüssen und Eindrücken in das nächste Taxi.

Jetlag sei Dank war die Nacht kurz, das Wiedersehen mit dem Rest der Familie aber wie immer wie ein Heimkommen. Nach kurzem Hallo ging es gleich wieder ins Auto und ich durfte "meinen" riesigen Escalade hier nach Hunter kutschieren. Die noch schnell in NYC erstandene Point-and-Shoot-Kamera habe ich allerdings vergessen - bzw. den Auflader mit der Batterie. Damn it. Es gibt also nur ein iPhone-Bild davon, dass die Bud-light-Lady back in town ist.



Leider hat mich dann doch eine Erkältung leicht erwischt, passend zur Urlaubsentspannung. Am Morgen in New York, als wir die Kamera gekauft haben, sind wir allerdings auch zu Fuß unterwegs gewesen und die eiskalte Luft brannte in unseren Lungen. Es ist unglaublich kalt in den Häuserschluchten, wenn der Wind dort hindurchfegt - da konnte auch der riesige Dunkin-Donuts-Kaffee (eine Kanne Kaffee in zwei Bechern), an dem wir uns festklammerten, nichts gegen ausrichten.

Stay tuned!

3 Kommentare:

Trudy hat gesagt…

Also denn, have a good time

F. hat gesagt…

Hach, das klingt gut. Beneide Euch ein klitzekleines bisschen!

Christina hat gesagt…

Cool. Ziemlich cool!

Ich wünsch Euch noch ein paar schöne Tage :-)