Mittwoch, 29. Juli 2009

Beklemmender Morgen...

Angefangen hat der Morgen wie sonst auch - ein bisschen Hausputz, Duschen, Kongs und Ufos und Denta-Bälle füllen, den Hunden Vox anmachen und bye-bye. Auf dem Weg zur Autobahn musste ich schon zwei Notärzten Platz machen, hab aber nicht so genau gesehen, wo sie hinfuhren. Zwei Minuten später stand ich dann in einer Vollsperrung. Wieder 10 Minuten später: Gasse bilden für Rettungsfahrzeuge.

Langsam dämmerte mir, dass das was längeres wird. Während auch die Feuerwehr sich den Weg durch die Autos bahnte, und dann nochmal Feuerwehr, und nochmal... telefonierte ich nach und nach alle ab, die mich auf der Arbeit vermissen könnten, gab einem Kollegen durch, was ich am Morgen mit den Teilnehmern machen wollte, wo für wen angerufen werden muss und wer Termine hat... und weiter ging es mit Blaulichtern, diesmal die Polizei. Im Radio um halb: Vollsperrung auf der A63. Im Radio zur vollen Stunde: Vollsperrung nach Unfall, die Bergung wird noch einige Zeit dauern. Im Radio um halb: Vollsperrung nach Unfall, die Bergung wird noch einige Zeit dauern. Und während ich da saß und den Minuten beim Vergehen zusah, fuhr der Leichenwagen des örtlichen Bestatters durch die Gasse. Im Rückspiegel Bewegung in den Reihen der stehenden Autos - die Polizei räumte die Autobahn von hinten. Kurz später war ich auch dran - erst rückwärts im Bulli, bis eine Lücke in den LKWs zum Drehen gefunden war. Und dann in Geisterfahrermanier ganz rechts und mit 30km/h den Weg zurück zur Auffahrt, von der ich gekommen war.

Im Radio zur vollen Stunde: Vollsperrung, Bergung dauert an, Polizei leitet den Verkehr über die letzte Ausfahrt raus. Und während ich über die Landstraße auf dem Weg zur Arbeit war, kam erstmal der Bumm... eine Stunde haben Notärzte und Rettungsdienst wohl geschafft und dann doch verloren. Der Leichenwagen. Die Autobahn verkehrt herum verlassen. Mir zog sich der Hals zu und mir taten die Leute unendlich leid, die de Kampf verloren haben - die unbekannten Retter, das unbekannte Unfallopfer. Auf der Arbeit haben meine Hände noch ne ganze Weile gezittert.

Als ich eben heimkam, hab ich dann im Netz lesen können, dass ein PKW mit zwei jungen Männern aus ungeklärter Ursache auf einen Transporter aufgefahren ist. Der Beifahrer, 20, ist ums Leben gekommen, der Fahrer ist schwer verletzt, ebenso der 25jährige Fahrer des Transporters. Die Strecke dort ist völlig gerade und übersichtlich.

3 Kommentare:

BamBams Frauchen hat gesagt…

Das macht einem bewusst, wie schnell alles vorbei sein kann. Eine Kollegin von mir ist vor einigen Jahren bei der Weihnachtsfeier auf der Tanzfläche umgefallen und war tot. Ich war zum Glück nicht mehr dabei. Aber der Schock hielt ein paar Tage an, in der Belegschaft.

Momente, in denen man sich fragt: Was zählt eigentlich wirklich? Was ist wirklich wichtig? Obama oder die Wirtschaftskrise? Geld und Job? Gesundheit und der Hund?

Ich hoffe, es geht dir inzwischen wieder besser.

LG
BamBams Frauchen

Veronique, Dobby & Lynn hat gesagt…

oh nein... schluck...
umärmel...

Miriam hat gesagt…

Oh weh, ja, ich kenn das, wenn einem so etwas plötzlich ganz nah geht.
Hoffe die Hundis husten nicht mehr und fanden Vox interessant.

M.