Montag, 10. November 2008

Fährte 09.11.2008

So. Nachdem das Video-Bearbeiten und Hochladen ungefähr 4mal so lange gedauert hat wie das Fährten selbst und ich mich zwischendurch gefragt hab, wieso ich das eigentlich mache - Videos vom Fährtenhundhalter sind ja sooo spannend, man sieht immer den Hintern vom Hund... jetzt also schnell mal zusammengefasst, wie weit wir beim Fährten sind.

Erste Fährte: Kalle

Wiese, mal kürzer, mal plattgeweht, mit Nieselregen, leichter Wind von links. Starker Wildwechsel. Liegezeit etwa 25min., 80 Schritte leicht versetzt, noch keine volle Schrittlänge. In jedem Schritt ein Würfel gekochte Lunge. Sehr ruhige Suche, sehr konzentriert, sucht ausschließlich mit der Nase. Kontrolle am Ende: Immer mal blieb ein Stück Futter liegen, eine Strecke sogar 4-5 Stück.

Wir waren übrigens nicht beim Atommülltransport protestieren, Kalle leuchtet wegen der Kamera so. Und ich war auch nicht besoffen. *g*




Zweite Fährte: Bhyi-Bo

Nieselregen, Wind von links. Teils hohe Wiese, teils kürzer, Wildwechsel. Gerade, linker Winkel, Gerade, rechter Winkel, Gerade, Bogen. Ca 130 Schritte, Liegezeit ca 25 Minuten, jeder Schritt ein Würfel gekochte Lunge. Just als ich ansetzen wollte, klingelte mein Telefon - Bhyi-Bo war not amused. Dafür findet er den Fährtenabgang dann sehr schnell, braucht aber ein bisschen, um sich zu konzentrieren und dreht sich für mein Empfinden zu oft ein. Die Gerade hätte länger sein müssen, dann hätte er sich länger einschnüffeln können. So überläuft er erst den linken Winkel, orientiert sich dann zurück und kommt in kleinem Bogen wieder auf die Fährte. Danach sucht er viel besser, der zweite rechte Winkel ist sauber. Im Bogen lasse ich die Leine fallen, um von der Seite zu filmen, was ihn kurz irritiert.




Dritte Fährte: Peggy

Nieselregen, Start auf stark vermoostem Boden. Ein rechter, ein linker Winkel, windgeschützt. 80 Schritte, in jedem ein Stück gekochte Lunge.

Peggy ist es eigentlich nicht gewohnt, die letzte beim Fährten zu sein, und war ziemlich konfus. Sie dödelt mal hier rum, mal da... im Winkel verliert sie die Fährte völlig, kommt dann selbständig wieder richtig drauf. Das Gedödel geht aber weiter, der linke Winkel wird ein Bogen. Danach sucht sie endlich konzentrierter, was mich veranlasst, sie eine Nachsuche auf Kalles Fährte machen zu lassen. Am Ende ihrer Fährte liegt ein Haufen Leckerchen, sie steht wieder wie in Trance davor, wie mit Scheuklappen. WAS sie eigentlich riecht bzw wie ihr Vorgehen beim Suchen ist, verstehe ich nicht ganz.




Nachsuche: Peggy

80 Schritte, Liegezeit etwa 45 Minuten, sporadisch einige Würfel gekochte Lunge, immer noch Nieselregen. Sie sucht viiiel besser als auf ihrer Fährte.




Resümee:

Anforderungen erhöhen! Alle drei wissen (ok, bei Peggy bin ich mir nicht so sicher aber sie macht ja nur zum Spaß mit), worum es geht. Nase tief, ruhig und intensiv suchen, konzentrieren. Unser erstes Ziel: Die Nasenarbeit der Schweizer BH1.

- 150 normale Schritte, Eigenfährte (Schrittlänge etwa 70cm)
- ein Winkel
- ein eigener Gegenstand am Ende der Fährte
- Liegezeit 10 Minuten

Das mit der kurzen Liegezeit muss ich jetzt nochmal verstärkt üben... bis ich drei Fährten gelegt habe, vergeht einiges an Zeit. Kürzlich erst verstorbene Bakterien riechen aber anders als schon länger gestorbene. Oder ich muss nochmal fragen, ob das wirklich in der Praxis auch nur 10 Minuten sind.

Gegenstand verweisen sollten wir dann auch mal erclickern. Dem Chaotenteam sei Dank habe ich ja ausreichend Lederreste - also raus mit der Nähmaschine und Gegenstände nähen. Die Frage ist, welches Verweisen ich möchte. Bringen? Platz? Sitz?

Was mal wieder fehlt ist ein Plaaaan!

2 Kommentare:

Miriam hat gesagt…

Hey, das ist ja interessant. Habe ich noch nicht gesehen. Bei uns beim Mantrailing geht immer alles so wahnsinnig schnell und energiegeladen. Das ruhige, konzentrierte gefällt mir auch gut - bestimmt fallen die danach totmüde um, oder?

Steffi hat gesagt…

Ja, dieses prüfungsgerechte Fährten ist irgendwie komisch. So würde ja normalerweise kein Hund suchen. Aber "intensives Suchen" ist gefordert!

Jetzt reduziere ich die Leckerchen in den Schritten etwas und lege einen Jackpot ans Ende, damit der Drang nach vorne wieder etwas höher wird - und hoffe, dass die Intensität in der Ausarbeitung trotzdem bleibt.

Beim Trailen würde ich gern mal zugucken. Ich hab mit Bhyi-Bo mit einer RH-Staffel mal kleine Suchen gemacht bei einem Höhlenseminar, das war spannend. Leider hab ich für den Rettungshundedienst nicht genug Zeit, Kalle wäre da sicher talentiert.

In der Schweiz muss es mal einen erfolgreichen Lawinensuchhund-Tibi gegeben haben :)