Sonntag, 14. Juni 2009

Wahrnehmung

Wahrnehmung ist eines meiner Lieblingsthemen aus der Uni-Zeit. Derzeit fällt es mit wieder besonders oft ein, weil wir ja ein bisschen Trubel um unsere Autos haben. Der Celica ist zwar jetzt wieder da und auch das Bobbelsche hat seinen TÜV überstanden, aber gerade ersterer kränkelt weiterhin. Und daher sehe ich weiterhin ständig jede Menge Celicas auf Deutschlands Straßen. Selektive Wahrnehmung eben.

In Bezug auf die Hunde ist das auch ein interessantes Thema. Peggy und Bhyi-Bo sind in einer Hütte im Wald aufgewachsen, mit kaputtem Zaun und jeder Menge Wild drumrum, das wir nicht wirklich wahrgenommen haben. Klar verschwanden unsere ausgelegten Brotreste, und wenn die Hunde um die Hütte gestreunt sind, haben sie auch mal stolz olle Knochenreste mitgebracht. Sie haben aber nie gejagt. Unser Umzug zurück in die Zivilisation in ein Haus am Feldrand hat daran auch nichts geändert. Und obwohl unsere Wanderkarten ein Gebiet als "Saukopf" ausweist und eine Schonung für Hunde verboten ist, hätte ich felsenfest behauptet, dass wir hier kaum Wild haben. Das änderte sich schlagartig, als ich zwei passionierte Horizont-Scanner ein halbes Jahr zur Pflege hatte, und die mir mal zeigen konnten, wo Familie Maus, Hase und Reh ihre Quartiere und Wanderstrecken haben. Schlagartig war meine Wahrnehmung hellwach - und die von Bhyi-Bo auch, der sich in der Zeit am liebsten dem Bärchen, ein großer Berner-Sennen-Husky-Mix, zur Mäusejagd angeschlossen hat. Lange Zeit war dann Ruhe, bis mit Kalle und unserem Supererlebnis mit freilaufenden Hühnern meine Wahrnehmung mal wieder erweitert wurde: Wir haben nicht nur Wildschweine, Rehe, Hasen und Mäuse, sondern auch jede Menge Rebhühner und Fasane hier, die ich vorher nie gehört, geschweige denn gesehen habe.

Ähnliches kann ich von Grannen erzählen, die ich in meinen ersten 3 Jahren eigenständige Hundehaltung gar nicht wahrgenommen habe. Erst als Bhyi-Bo sein Kastratenfell entwickelt hatte und wir die erste Granne aus seiner Achsel schneiden lassen mussten, habe ich vor allem auf unseren Urlaubstouren die Massen an Grannen an den Strandrändern im Süden Frankreichs sehen gelernt. Und in den Getreidejahren wie diesem ist an unseren Feldrändern zuhause für ihn ebenfalls Alarmstufe rot angesagt - Zugsalbe und Verbände habe ich immer im Haus, brauche sie aber weiterhin nur für Bhyi-Bo, denn auch Kalle ist für Grannen nicht so anfällig.


Einen schönen Sonntag wünschen
Steffi (ich nehme gutes Wetter wahr), Peggy (die Couchkissen unter mir sind frisch gewaschen und ganz weich), Bhyi-Bo (ich rieche Stress) und Kalle (MEINE MAMA IST LÄUFIG!!)

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