Dienstag, 20. Januar 2009

Modediagnose Schilddrüse?

Ich gebe zu, ich lese nicht mehr sooo viel in Hundeforen und schreibe noch viel weniger. Wenn man sich fast 10 Jahre im Hundenetz bewegt hat, dann kennt man seine Pappenheimer - und ist müde, außerhalb dieses Kreises immer wieder seinen Standpunkt zu erläutern. So geht es zumindest mir.

Von daher kann es sein, dass mein Eindruck trügt, aber mir scheint es, als sei wieder was neues "in" im Hundenetz, und zwar Schilddrüsenproblematiken. Nun bin ich alldem ja immer sehr aufgeschlossen und kenne meist auch Hunde, die tatsächlich auf Getreide mit Hyperaktivität reagieren oder Ohrenproblemen, an einer Überdosis Rosinen gestorben sind, einen wirklich nachweisbaren Impfschaden erlitten haben oder ähnliches - trotzdem bleibt immer eine gewisse Abneigung gegen diese Wellen, ob es sie nun tatsächlich gibt oder auf meiner selektiven Wahrnehmung beruhen.

Zumindest ist bei Lunderland das Kehlkopffleisch in Dosen derzeit ausverkauft, ganz so selektiv kann meine Empfindung daher nicht sein. Von diesen Dosen versprechen die Käufer sich vor allem, durch gezielte Zufütterung von 1-2EL einmal oder auch mehrmals am Tag eine Veränderung beim Hund hervorrufen zu können, die auf eine Schilddrüsenunterfunktion hinweist und so ein großes Blutbild mit allen 5 Schilddrüsenwerten rechtfertigt, das nicht ganz billig ist. Das Fleisch soll Schilddrüsenhormone in hoher Bioverfügbarkeit enthalten, wird aber von Lunderland natürlich so nicht angeboten, sondern als normales Fleisch pur zum Mixen.

Und nun das ganze *hmhmhmhm* an der Sache, was mich beschäftigt... derzeit überlegt ja das Chaotenteam, ob für Chaotin Krüsi ein Blutbild mit Schilddrüsenwerten angesagt ist. Und wo wir uns darüber so unterhalten, blüht meine hypochondrische Ader natürlich auf. Hat Peggy vielleicht eine Hypothyreose? Oder blende ich wieder nur zutreffendes ein, unzutreffendes aus? Aber die Übereinstimmungen stimmen mich schon nachdenklich.

Peggy hatte, wenn ich richtig rechne, im Alter von 6 Jahren zum ersten Mal feststellbare Geräusche an der Mitralklappe, die aber als nicht behandlungsbedürftig galten (was sie auch heute noch tun). Erstes Anzeichen einer SD-Unterfunktion? Kräftig war sie da schon, und sie legte weiter zu. Im Sommer 2007 hatte ihr Gewicht einen Höchststand von knapp 18kg, was aber sicher auch auf den Wurf im April zurückzuführen ist, wobei ich sie nicht übermäßig mehr gefüttert habe, sondern nur qualitativ aufgewertet habe. Während des Ultraschalls zur Welpenkontrolle wurden auch anderen Organe beschaut und für soweit durch diese Sichtung möglich gesund befunden. Im September 2007 hatte sie dann ihre ersten Zitteranfall. War es Kälte, war es Stress? Wir waren in Hundeurlaub und haben nachts in unserem VW-Bus geschlafen, wo es wirklich feucht-kalt war. Die Zitteranfälle hörten auf, wenn ich sie in den Arm unter meine Decke nahm. Mittlerweile ist aber eindeutig zu beobachten, dass sie nicht nur vor Kälte zittert, sondern auch in stressigen Situationen - z.B. vor der OP Ende letzten Jahres. In der ersten Jahreshälfte 2008 kamen ein paar andere Symptome dazu, die ich auf ihr Gewicht und ihr Alter schob: Sie bewegte sich schlechter, mit Weidenrinde (vereinfacht gesagt "natürliches" Aspirin) wurde das wieder etwas besser. Was sich aber in 2007 schon zeigte und jetzt immer deutlicher wurde, war eine verstärkte Lethargie auf Gassigängen. Man muss sie sehr viel ziehen - dass sie vorneweg läuft und unsere Gruppe leitet kommt schon seit sehr langer Zeit nicht mehr vor. Sie nimmt zwar teil an ihrer Umwelt und kommuniziert und regelt, aber alles sehr re-aktiv, nicht aktiv. Wenn ich sie ließe, würde sie 23 Stunden am Tag schlafen. Ein weiteres Symptom aus 2008 war eine Hautveränderung: Sie hatte plötzlich jede Menge kleine schwarze Punkte überall. Nicht störend, nicht juckend, nicht schuppend - nur eine Veränderung der Pigmentierung. Nicht zuletzt verliert sie schlecht Gewicht, auch wenn wir uns derzeit wieder rankämpfen. Die Portionen, die sie kriegt, sind allerdings verschwindend klein.

Ein weiteres Symptom, was auch mit Schilddrüsenproblemen einhergehen kann, ist die Bindehautentzündung, unter der sie 2007/2008 oft gelitten hat. Die allerdings ist seit der Milchleistenentfernung weg. ?

Zuguterletzt hat mir das Chaotenteam heute einen link gegeben: SD-Statistik der Universität Michigan, Platz 7 bei Schilddrüsenproblematiken für den Tibet-Terrier. Es stimmt mich einfach alles nachdenklich.

Aber nun treibe ich die kleine Schilddrüsekröte erstmal runter von der Couch raus in die Sonne...

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Ja, der Verdacht drängt sich auf :-)
Allerdings wurden früher viel zu oft Schilddrüsenprobleme übersehen und die Hunde mussten lange leiden.
Die Schilddrüse ist das reinste Chamäleon.

Wüffchen
Hoshi